Microsoft Teams oder Slack: Welche Plattform ist besser?

Veröffentlichungsdatum: 04/21/2020
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Glaubt man der Gerüchteküche, so hat Microsoft 2016 bewusst auf eine potenzielle Übernahme von Slack für 8 Milliarden US-Dollar verzichtet und stattdessen auf den Ausbau seines bestehenden Skype for Business-Modells gesetzt. Daraus hervorgegangen ist Microsoft Teams, das den Markt für Zusammenarbeitsdienste für Unternehmen seit seiner Einführung 2017 gehörig aufgemischt hat.

In noch nicht einmal drei Jahren knackte Teams die Marke von 13 Millionen aktiven Benutzern pro Tag. Zum Vergleich: Slack brauchte zehn Jahre, um 10 Millionen Benutzer zu erreichen.

Vor Kurzem gab Microsoft bekannt, mittlerweile sogar mehr als 20 Millionen aktive Benutzer pro Tag zu verzeichnen, was dennoch gerade einmal zehn Prozent der 200 Millionen gewerblichen Benutzer von Office 365 entspricht.

Ungeachtet dieses Wachstums ließ IBM verlauten, man habe sich für den Einsatz von Slack für alle 350.000 Angestellten entschieden. IBM ist damit bis dato offiziell der größte Kunde von Slack.

Der heiß geführte Konkurrenzkampf um den Markt für Zusammenarbeitstools wirft eine entscheidende Frage auf: Weshalb bevorzugen manche Benutzer Microsoft Teams – und andere Slack?

Die beiden Kollaborationsplattformen mögen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, tatsächlich liegen bei Design und Aufbau jedoch Welten zwischen den beiden Tools.

In diesem Beitrag erläutern wir einige der wichtigsten Unterschiede, die Ihnen bei der Beantwortung der Frage helfen können, welche Plattform die richtige für Sie und Ihr Unternehmen ist.

Die Preisfrage

Bei welcher Plattform kriegen Sie am meisten für Ihr Geld? Nun, das hängt davon ab, was Sie suchen.

Wenn Ihr Unternehmen relativ klein ist oder Sie vorerst nur an einer Testversion der Plattform interessiert sind, so werden Sie sowohl bei Slack als auch bei Teams kostengünstige Einsteigerangebote finden.

Kostenfreie Funktionen von Microsoft Teams und Slack

  Microsoft Teams Slack
Max. Benutzeranzahl 300 je Organisation Unbegrenzt
Dateispeicherung 2 GB/Benutzer und 10 GB gemeinsamer Speicherplatz 5 GB insgesamt
Gastzugriff Ja Nein
Audio- und Videoanrufe für Einzel- und Gruppengespräche Ja Ja
Kanalbesprechungen Ja Nein
Bildschirmübertragung Ja Nein
App-Integration Unbegrenzt 10
Chat-Nachrichten Unbegrenzt 10.000 letzten Nachrichten
Zwei-Faktor-Authentifizierung Nein Ja

 

Mit steigender Teamgröße sind die Grenzen dieser Angebote jedoch schnell erreicht.

In der Kategorie der kostenpflichtigen Pläne wird mit dem Standard-Plan von Slack – Kostenpunkt: derzeit 6,25 € pro Benutzer und Monat – der gesamte Nachrichtenverlauf verfügbar. Außerdem wird die Beschränkung der Anzahl von Integrationen aufgehoben, bei der Dateispeicherung bleibt es jedoch bei 10 GB je Benutzer. Der Plan beinhaltet außerdem Funktionen für die externe Zusammenarbeit sowie für die Sicherheit.

Im Microsoft Teams Business Essentials-Plan, der derzeit für 4,20 € (zzgl. MwSt.) pro Benutzer und Monat zu haben ist, erhält jeder Benutzer 1 TB persönlichen OneDrive-Speicherplatz für die Speicherung von Dateien, den Anhang von Dateien an Chat-Nachrichten und die Freigabe von Dateien in Teams und Kanälen. Darüber hinaus umfasst der Plan Funktionen für Sicherheit, Compliance und Administration sowie zusätzliche Office 365-Dienste wie SharePoint, Online, Yammer, Planner und Stream.

Nun ist Microsoft Teams kein eigenständiges Produkt, sondern ein Add-on der Office 365-Pläne. Gleichwohl hat Microsoft mit seinen verschiedenen Ebenen von Planoptionen für Unternehmen jeder Größe eine passende Lösung parat.

Funktionen

Beim Abwägen verschiedener Plattformen gilt es zu klären, inwiefern die jeweilige Plattform die Arbeit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern wird.

Je seltener Ihre Mitarbeiter die Plattform verlassen müssen, desto mehr können sie dort erledigen. Dementsprechend sind sowohl Slack als auch Microsoft Teams vollgepackt mit Funktionen für Integrationen, Besprechungen, Kanäle usw., die es Ihnen ermöglichen, möglichst viele Aufgaben effizient von der Plattform aus zu erledigen.

Integrationen

Teams und Slack verfügen über umfangreiche Bot- und App-Integrationen für eine optimale Benutzererfahrung. Was die reine Anzahl der Anwendungen angeht, hat Slack mit einem Angebot von über 1.500 Drittanbieter-Apps die Nase vorn.

Teams kann dafür neben Apps von Drittanbietern nahtlos integrierte Apps auf Grundlage der leistungsstarken Office 365-Plattform anbieten.

Beide Plattformen stellen Benutzern Hilfsbots zur Seite: Bei Slack beantwortet Slackbot die Fragen der Benutzer, bei Teams wird diese Aufgabe von Who übernommen.

Viele Slack-Benutzer schwören auf Slackbot, weil der Hilfsbot sie bei der Organisation ihrer Aufgaben unterstützt, z. B. durch den Zugriff auf und die Einrichtung von persönlichen Erinnerungen oder durch die Beantwurtung von Fragen über die Plattform Slack. Die Funktion ist unter den Direktnachrichten angeordnet und leicht zu finden.

Der Who-Bot von Teams baut auf Microsoft Graph auf und unterstützt Benutzer bei der namens- oder themengestützten Suche nach Informationen über ihre Organisation. Beispielsweise können Sie den Bot fragen „Wer kennt sich mit User Research aus?“ und erhalten dann eine Antwort mit entsprechenden Personen aus Ihrer Organisation. Um auf den Bot zuzugreifen, muss lediglich /who in das Befehlsfeld oben in Teams eingegeben oder im Navigationsmenü auf der linken Seite auf … geklickt werden.

Zwei kostenfreie Anwendungen von Microsoft Teams, die eine besondere Erwähnung verdienen, sind AVA und MyHub. AVA ist ein leistungsstarker Backup-Chatbot, der verloren gegangene oder gelöschte Inhalte in Office 365 wiederherstellt, und MyHub ist eine Cloud-Governance-App, mit der Benutzer ohne Einbeziehung der IT richtlinienkonforme Arbeitsbereiche bereitstellen können. Mit diesen Anwendungen können Admins überflüssigen Overhead vermeiden und Benutzern die Möglichkeit einräumen, sich selbst zu helfen.

Besprechungen

Sowohl Slack als auch Microsoft Teams haben Online-Audio- und -Videosharing im Angebot. Teams kann dabei jedoch auf die langjährige Erfahrung von Microsoft zurückgreifen, das sich mit dem Thema Zusammenarbeit in großen und kleinen Unternehmen mittels Kommunikationsanwendungen bestens auskennt. Dass Teams mit seinen Besprechungsfunktionen also einen Schritt weiter geht, kann daher kaum überraschen.

Slack bietet in der kostenfreien Version Einzelanrufe an, im kostenpflichtigen Plan gibt es ein Upgrade auf Anrufe mit bis zu 15 Teilnehmern und eine Funktion zur Bildschirmübertragung.

Bei Teams können bereits in der kostenfreien Version Besprechungen mit bis zu 250 Personen abgehalten werden. Mit dem Upgrade auf den kostenpflichtigen Plan erhalten die Benutzer mit Teams-Liveereignissen die Möglichkeit, groß angelegte Besprechungen, Webinare und unternehmensweite Veranstaltungen mit bis zu 10.000 internen oder externen Teilnehmern der Organisation zu übertragen.

Microsoft Teams hält darüber hinaus noch weitere praktische Funktionen für die Benutzer bereit, von der Aufzeichnung und Planung von Besprechungen über die Hintergrundweichzeichnung bis hin zu meiner persönlichen Lieblingsfunktion: der Bildschirmübertragung – ganz ohne Besprechung!

Kanäle

In Slack ebenso wie in Teams gibt es Funktionen für Privatnachrichten und Kanäle, auf die über die Randleiste auf der linken Seite einfach zugegriffen werden kann.

In Microsoft Teams eröffnet die Erstellung strukturierter „Teams“ innerhalb der Anwendung zusätzliche Möglichkeiten im Hinblick auf die Sicherheit und das Datenmanagement, da die Inhalte besser strukturiert werden können. Wenn Sie für eine Abteilung oder ein Projekt ein Team erstellen, wird eine eigene Office 365-Gruppe angelegt, über die das Team in die anderen verfügbaren Anwendungen von Office 365 integriert wird.

Zu dieser Integration gehören eine SharePoint-Site, OneNote, Planner, eine Wiki-Seite, ein Gruppenkalender und eine Verteiler-E-Mail-Adresse. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, zu Sicherheitszwecken private Kanäle anzulegen, auf die dann nur ein Teil der Benutzer innerhalb des Teams Zugriff erhält.

Kanäle innerhalb eines Kanals sind in Slack nicht möglich. Die einzige Behelfslösung besteht derzeit darin, die Kanäle so zu benennen, dass klar ersichtlich ist, dass sie zu einem anderen Kanal gehören.

Eine ausufernde Anzahl von Kanälen scheint man bei Slack nicht zu scheuen. Die Möglichkeit, ein Team anzulegen und dann einen Kanal für dieses Team zu eröffnen, stellt für Administratoren jedoch einen großen Vorteil dar. Ohne diese Möglichkeit ist es deutlich schwieriger, die unkontrollierte Vermehrung und Verbreitung von Zusammenarbeitsgruppen in Ihrer Umgebung zu verhindern.

Sicherheit und Compliance

Einer der Bereiche, in denen Microsoft Teams glänzen kann, ist der Bereich Kontrolle für Administratoren und Datensicherheit.

Sowohl Teams als auch Slack arbeiten nach einer Zertifizierung für die Datenverschlüsselung und Compliance wie ISO/IEC 27001 und wenden Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Bei Microsoft jedoch ist die Priorisierung der Datensicherheit anhand des vierschichtigen Compliance-Frameworks unmittelbar ersichtlich. Microsoft Teams ist als Stufe-D-konform klassifiziert, was der höchsten Stufe des Compliance-Anspruchs entspricht; alle entsprechenden Dienste sind standardmäßig aktiviert.

Und wem das immer noch nicht genug ist, der findet bei Microsoft Teams umfangreichere Kontrollmöglichkeiten als bei jeder anderen Plattform. So können Admins beispielsweise die Berechtigungen für Mitglieder, Besitzer, Dateien und SharePoint bearbeiten – Kontrolle bis ins letzte Detail. Darüber hinaus stehen DLP- und Data-Governance-Kontrollen zur Verfügung, die auf Chatinhalte und die Dateien in Teams angewandt werden können.

Mehr über diese Kontrollen erfahren Sie in unserem ultimativen Leitfaden für Berechtigungen in Microsoft Teams.

Die größten Unterschiede

Als Microsoft-Produkt ist Microsoft Teams nahtlos in Office 365 integriert. Word-Dokumente, PowerPoint-Folien und OneNotes können aus der Anwendung heraus bearbeitet werden und auch Video- und Dokumentdateien müssen nicht erst hoch- und runtergeladen werden, um sie nutzen zu können.

Bei Microsoft Teams liegt der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen. Besonderer Wert wird deshalb auf Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen sowie auf eine nahtlose Integration mit anderen für die Arbeit genutzten Anwendungen gelegt.

Doch auch Slack erfreut sich großer Beliebtheit. Slack hat die Arbeitswelt um eine neue Art der Zusammenarbeit bereichert, die den Benutzern dank der vielen Integrationen und Funktionen einfach Spaß macht.

Der größte Nachteil von Slack besteht darin, dass die Plattform nicht von Grund auf für die Integration mit anderen Anwendungen als solchen für die Dateispeicherung und Chats ausgelegt ist. Das hat zur Folge, dass Unternehmen für andere Tools noch einmal in die Tasche greifen müssen, wenn sie Inhalte für die Zusammenarbeit bearbeiten oder organisieren oder E-Mail-Dienste nutzen möchten.

Im Ergebnis sparen Firmen mit Microsoft Teams häufig bares Geld, da der günstigste Office 365-Plan, der auch Teams beinhaltet, immer noch günstiger ist als der günstigste Plan von Slack.

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In der letzten Zeit sind immer mehr Unternehmen von Slack auf Teams umgestiegen, insbesondere seit Google bekannt gegeben hat, an einer App für die Unternehmenskommunikation zu arbeiten.

Da Google über ein umfangreiches Partnernetz verfügt und wohl davon auszugehen ist, dass der Konzern seine Dienste wie Hangouts Meet, G Suite und einen Echtzeit-Nachrichten-Dienst zusammenführen wird, sehen viele Unternehmen das Anfang vom Ende für Slack gekommen.

Aber: Eine effiziente, moderne Arbeitsumgebung ohne Chat- und Kollaborationsplattform ist heute kaum mehr denkbar und zum jetzigen Zeitpunkt geben Slack und Microsoft Teams auf diesem Gebiet gemeinsam den Ton an. Für welche Lösung werden Sie sich in dem Kampf um den Titel der besten Plattform entscheiden?


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