Mittlerweile hat eine große Mehrzahl von Organisationen zumindest einen Teil ihrer Systeme in der Cloud – was bedeutet das für Ihre Office 365-Apps?
Zunächst einmal müssen wir die Architektur dieser neuen Arbeitslasten verstehen. Letzten Endes liegen bei all dem hochtrabenden „Cloud-Gerede“ die Daten und Anwendungen doch auch einfach nur irgendwo auf einem Server. Der große Unterschied besteht darin, dass Sie nicht mehr Ihre eigenen Server verwalten und je nach Bedarf erweitern oder verkleinern, sondern Office 365 von Microsoft verwaltet wird. Das primäre Ziel der Ingenieure und Systeme von Microsoft ist es, zu gewährleisten, dass der Endbenutzer in diesen Anwendungen der obersten Ebene keine Unterbrechungen oder Leistungsprobleme hat. Schließlich sind ihre Kunden ihre oberste Priorität!
Außerdem gilt es zu bedenken, dass Bandbreiteneinschränkung normal ist. Es ist schlicht das Ergebnis der Bemühungen, das System Office 365 für seine Benutzer fehlerfrei und schnell zu erhalten.
Unabhängig davon, welchen Einstiegspunkt wir in Office 365 verwenden (Graph, CSOM usw.), werden diese Aufrufe in SQL-Abfragen oder Abfragen auf niedrigerer Infrastrukturebene umgewandelt, die die CPU-Auslastung auf diesem Server schnell in die Höhe schnellen lassen.
Diese Aufrufe sind unvorhersehbar und lassen sich auf Datenbankseite schwer einplanen, da Office 365 nicht unbedingt weiß, wann die Benutzer eine Aktion wie eine komplette Sicherung oder eine Sicherheitssuche durchführen werden, für die fast jedes Objekt in SharePoint betrachtet werden muss. Office 365 schützt sich durch die „Drosselung“ des Verkehrs (Bandbreiteneinschränkung), d. h. die Benutzer können diese Aufrufe nicht mehr durchführen. Diese erscheinen dann als fehlgeschlagene Aufrufe (Fehler des Typs 429 oder Nachrichten des Typs „Server überlastet“). Ohne diesen Mechanismus kann es leicht dazu kommen, dass Server nicht mehr reagieren oder sogar abstürzen!
Die Bandbreiteneinschränkung ist zwar meist der „Übeltäter“, sie ist aber nicht nur die Folge eines hohen Aufrufaufkommens bei Ihrem Mandanten. Eine weitere Ursache kann eine Überlastung der Mandanten sein, die dieselbe Office 365-Infrastruktur verwenden – ein Problem, das zu überlasteten Servern führen kann. Was ist beispielsweise, wenn ein anderer Mandant auf derselben Infrastruktur eine Migration vornimmt, während Sie versuchen, eine Sicherung durchzuführen? Dies ist als „Noisy-Neighbor“-Problem bekannt.
Best Practices zur Vermeidung der Bandbreiteneinschränkung
AvePoint hat als unabhängiger Softwareanbieter (Independent Software Vendor, ISV) zahlreiche Änderungen an seinen Produkten vorgenommen, um Best Practices umzusetzen, wo immer dies in der neuen Welt von Office 365 möglich ist. Dinge wie App Profile, Dynamic Object Registration (DOR) usw. wurden berücksichtigt. Außerdem werden alle unsere Aufrufe mit ISV-Kennzeichen „dekoriert“, damit Office 365 weiß, woher unser Verkehr kommt. (Die „Dekoration“ von Aufrufen ist erst nützlich, nachdem Ihr Verkehr gedrosselt wurde. Damit werden Protokolle analysiert. Dies ist zwar hilfreich, trägt aber nicht zur Vermeidung der Bandbreiteneinschränkung bei.)
Die meisten unserer Produkte haben auch eine integrierte Wiederholungslogik. Das bedeutet Folgendes: Wenn Office 365 uns zu warten auffordert, versuchen es unsere Produkte noch einmal, sobald sie grünes Licht dafür bekommen (gemäß den Best-Practice-Empfehlungen von Microsoft).
Trotz allem gibt es in unseren Tools noch einige Dinge, die konfiguriert und optimiert werden können, um eine Bandbreiteneinschränkung proaktiv zu vermeiden!
Hier einige Best Practices:
Zeiten außerhalb üblicher Arbeitszeiten sind entscheidend! Das mag zwar wie eine Binsenwahrheit klingen, Fakt ist aber, dass das Verkehrsaufkommen während des Arbeitstages normalerweise wesentlich höher ist, da Endbenutzer mit dem System interagieren.
Beschränkung von Umfang und Einstellungen (z. B. maximale Anzahl von Versionen, die gleichzeitig gesichert oder wiederhergestellt werden können). Dadurch können unsere Aufrufe beträchtlich verringert werden, wodurch wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Bandbreiteneinschränkung sinkt. Arbeiten Sie nur an den Bereichen des Systems, bei denen es wirklich notwendig ist.
Arbeiten Sie mit unserem Cloud-Operations-Team! Unser Cloud-Operations-Team kann die Anzahl der Threads, die Ihre Aufträge verwenden, verringern oder kappen, um zu vermeiden, dass Sie die Microsoft-Server überlasten. Lernen Sie unser Team kennen und informieren Sie sich, wie wir Sie unterstützen können.
Reagieren Sie nicht sofort mit einer Erhöhung der Anzahl der Konten, die mit Office 365 kommunizieren. Versuchen Sie es stattdessen mit dem App-Profil. Wenn Microsoft diese Probleme meldet, bedeutet das wirklich, dass die Server ausgelastet sind. Weitere Aufrufe zu generieren ist der Situation nicht zuträglich. Arbeiten Sie einmal mit unserem Cloud-Operations-Team zusammen, um die Anzahl der Threads, die diesem Mandanten zugeordnet sind, zu verringern und eine Überlastung zu vermeiden. Oder richten Sie mit Ihrem Ingenieur ein App-Profil ein, wenn Sie das noch nicht getan haben.
Diese Best Practices sollten immer versucht werden, bevor Sie Probleme eskalieren oder in Panik geraten. Microsoft bietet sehr gute Leitfäden für den Fall einer Bandbreiteneinschränkung. Lesen Sie diese, bevor Sie drastische Maßnahmen ergreifen.
Proaktiver Umgang mit der Bandbreiteneinschränkung in großen Projekten
Jetzt wissen wir, was nach einer Bandbreiteneinschränkung zu tun ist. Aber wie können wir proaktiv mit dieser Thematik umgehen?
Das Wichtigste ist, einen Prozess für diese Herausforderungen zu haben. Sie wissen, wann größere Projekte anstehen – informieren Sie Microsoft doch einfach frühzeitig darüber! Das ist sehr hilfreich, und zwar nicht nur als Best Practice für die Planung einer Migration, sondern auch, um sicherzugehen, dass Sie die bestmögliche Leistung erhalten.
Damit werden hoffentlich einige Unklarheiten zum Thema Bandbreiteneinschränkung und dem Umgang damit beseitigt! Nutzen Sie bitte die Kommentare unter diesem Beitrag, um Fragen zu stellen, die möglicherweise noch offen geblieben sind!
Kate is AvePoint's Senior Vice President of Client Services and Product Strategy, specializing in project management, IT infrastructure, wireless service applications, and Agile project management.